Vorsicht bei Apfelessig und Medikamenten

Vorsicht bei Apfelessig und Medikamenten

Wussten Sie, dass es Medikamente gibt, die nicht gleichzeitig mit Apfelessig eingenommen werden sollten? Der Grund dafür liegt in der hohen Säure dieses Produkts und in der Art und Weise, wie es im Körper wirkt.

Apfelessig kann mit bestimmten Medikamenten für Diabetes, Herzinsuffizienz und Verstopfung interagieren. Das Naturprodukt kann zudem die Aufnahme von Kohlenhydraten verbessern, was sich ebenfalls auf den Blutzuckerspiegel auswirken kann.

Risiko einer Hypoglykämie (Unterzuckerung)

Wird Apfelessig zusammen mit blutzuckersenkenden Medikamenten eingenommen, kann dies das Risiko für eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) erhöhen. Auch bestimmte Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel wie Zimt und grüner Tee können den Blutzuckerspiegel zusätzlich senken.

Hypoglykämie tritt auf, wenn der Blutzucker unter 70 mg/dL fällt. Der normale Nüchternwert liegt bei 70–99 mg/dL.

Typische Symptome:

  • Schwächegefühl
  • schneller Puls
  • Schwitzen
  • Hunger
  • Verwirrtheit
  • Ohnmacht
  • Krampfanfälle

Hypoglykämie ist ein medizinischer Notfall und kann meist durch zuckerhaltige Getränke oder Speisen schnell behoben werden. Bei wiederholtem Auftreten sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

 

Apfelessig und Herzmedikamente

Einige Medikamente zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern) und Herzinsuffizienz – insbesondere Digitalisglykoside – können bei gleichzeitiger Einnahme mit Apfelessig gefährliche Nebenwirkungen verursachen.

Digitalis-Toxizität

Diese tritt auf, wenn sich zu viele Digitaliswirkstoffe im Körper befinden, insbesondere bei einem niedrigen Kaliumspiegel.

Mögliche Symptome:

  • Verwirrung
  • Atemnot
  • schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Sehstörungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von Apfelessig und Digitalispräparaten muss der Kaliumspiegel im Blut regelmäßig kontrolliert werden.

 

Apfelessig und Diuretika (Entwässerungsmittel)

Diuretika werden häufig bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Sie fördern die Ausscheidung von überschüssigem Wasser und Elektrolyten – darunter Natrium und Kalium. Wird er zusätzlich in hohen Mengen konsumiert, kann es zu einem Kaliumverlust (Hypokaliämie) kommen.

 

Apfelessig und Abführmittel

Abführmittel – auch pflanzliche wie Leinsamen, Gardenie oder Hagebutte – unterstützen die Darmtätigkeit und vermindern die Wasseraufnahme im Darm.

Die Kombination mit Apfelessig kann den Kaliumverlust verstärken und somit ebenfalls zu Hypokaliämie führen.

 

Weitere kritische Kombinationen

  • Glykosidhaltige Kräuter wie Fingerhut, Oleander oder Maiglöckchen wirken ähnlich wie Digitalis – auch hier besteht in Kombination mit Apfelessig ein Risiko für toxische Effekte.
  • Süßholzwurzel, verwendet bei Verdauungsproblemen oder Wechseljahresbeschwerden, kann bei längerer Anwendung oder hoher Dosierung den Blutdruck erhöhen und den Kaliumspiegel senken.
  • Ackerschachtelhalm (Equisetum) wirkt entwässernd. Auch hier kann Apfelessig den Kaliumverlust verstärken.

 

Was ist Hypokaliämie (Kalium-Mangel)?

Hypokaliämie liegt vor, wenn der Kaliumspiegel unter 3,5 mmol/L fällt.

Mögliche Symptome:

  • Verwirrtheit
  • Müdigkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Herzrhythmusstörungen
  • Muskelschwäche oder sogar Lähmungen

Die Behandlung hängt vom Schweregrad ab. Leichte Fälle verursachen oft keine Symptome, sollten jedoch ärztlich überwacht werden. Bei Bedarf kann Kalium oral supplementiert werden, um eine Normalisierung zu erreichen.