Sinkende männliche Fruchtbarkeit im Zusammenhang mit Wasserverschmutzung
Forschungen stärken den Zusammenhang zwischen Wasserverschmutzung und steigenden Problemen mit der männlichen Fruchtbarkeit. Die Studie zeigt erstmals, wie eine Gruppe von Testosteron-blockierenden Chemikalien ihren Weg in britische Flüsse findet und sowohl die Tierwelt als auch potenziell Menschen beeinflusst. Einige davon sind in Medikamenten enthalten, einschließlich Krebsbehandlungen, pharmazeutischen Behandlungen und Pestiziden, die in der Landwirtschaft verwendet werden. Die Forschung legt nahe, dass diese Chemikalien, wenn sie in das Wassersystem gelangen, eine entscheidende Rolle bei der Verursachung feminisierender Effekte bei männlichen Fischen spielen können.
Frühere Forschungen der Brunel University und der University of Exeter haben gezeigt, wie weibliche Sexualhormone (Östrogene) und Chemikalien, die Östrogene imitieren, zu einer "Feminisierung" männlicher Fische führen. Sie werden in einigen Industriechemikalien und in der Antibabypille gefunden und gelangen über Kläranlagen in Flüsse. Dies führt zu reproduktiven Problemen, indem die Fortpflanzungsfähigkeit der Fische verringert wird und in einigen Fällen männliche Fische ihr Geschlecht ändern können.
Dr. Susan Jobling unterstrich, dass ihre Forschungsergebnisse die Herausforderungen verdeutlichen, wenn es darum geht, die chemischen Ursachen für negative Gesundheitseffekte in Wildtierpopulationen aufzuklären. Des Weiteren legen sie erneut nahe, dass ähnliche Kombinationen von Chemikalien sowohl bei wild lebenden Fischen als auch beim Menschen ähnliche Auswirkungen haben könnten. Obwohl sie in ihrer Studie eine neue Gruppe von Chemikalien identifiziert hat, bleibt ihre Herkunft noch unklar. Ein Hauptziel ihrer Arbeit besteht darin, die Quelle dieser Schadstoffe zu ermitteln und mit Regulierungsbehörden und der Industrie zusammenzuarbeiten, um die Auswirkungen einer Mischung dieser Chemikalien sowie der bereits bekannten Umweltöstrogene auf die Umweltgesundheit zu untersuchen.
„Es gibt vermutlich zahlreiche Ursachen für die Zunahme von Problemen bei der Fruchtbarkeit bei Männern, doch diese Ergebnisse könnten einen bisher unbekannten Faktor enthüllen.“