Zu viel Eisen im Wasser kann bei Pferden zu einer tödlichen Eisenüberladung führen

Zu viel Eisen im Wasser kann bei Pferden zu einer tödlichen Eisenüberladung führen

Weist das Trinkwasser Ihres Pferdes hohe Eisenwerte auf? Wenn ja, könnte es chronisch krank werden oder sogar sterben, wie Forscher herausgefunden haben. Bis vor kurzem hat die Tiermedizin Eisenvergiftung bei Pferden hauptsächlich als akuten Zustand betrachtet - als Folge einer Überdosierung von eisenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln.

Forscher haben jedoch herausgefunden, dass Pferde, die über einen längeren Zeitraum hohen Eisenwerten in Wasser, Gras oder Heu ausgesetzt sind, den Mineralstoff in ihren Lebern anreichern können, was zu einer chronischen Eisenüberladung führt. Niederländische Forscher nahmen die chronische Eisenüberladung genauer unter die Lupe, nachdem bei zwei genetisch nicht verwandten Pferden eine Hämochromatose (eine Anhäufung von überschüssigem Eisen im Körper) und eine Leberfunktionsstörung diagnostiziert worden waren. Insgesamt untersuchte das Team 22 Fälle mit Anzeichen von Hämochromatose in Blut- oder Lebergewebsproben. Die Forscher untersuchten Wasserproben aus den Pferdeställen, die alle einen hohen Eisengehalt aufwiesen, der zwischen 0,74 und 72,5 mg Fe/L lag und als Trinkwasser für die Tiere ungeeignet war (zulässiger Höchstwert 0,3 mg Fe/L). Die Tierärzte behandelten die betroffenen Pferde auf der Grundlage ihrer klinischen Symptome und einer unterstützenden Therapie, einschließlich Elektrolytinfusionen, Kortikosteroiden, Antibiotika, Vitamin-E-Zusätzen und/oder Omeprazol. Neun betroffene Tiere, bei denen ein Leberversagen diagnostiziert wurde, mussten eingeschläfert werden. Die postmortem Untersuchung ergab, dass die Lebern der betroffenen Pferde kleiner als normal waren, eine rostbraune Farbe aufwiesen und oft ein knotiges Aussehen hatten. Die Forscher entdeckten auch Eisenansammlungen in anderen Organen, darunter in der Bauchspeicheldrüse, den Lungen, der Milz, dem Gehirn, den Nieren, den Därmen, der Schilddrüse und den Nebennieren.

Das Team sagte, dass sich auch der Zustand der überlebenden Pferde über die Jahre nicht wesentlich verändert hatte: "Wir haben bei mehreren Pferden eine Nachuntersuchung des Blutes durchgeführt - bis zu fünf Jahre später - und die Eisenwerte waren immer noch stark erhöht". Sie unterschieden sich nicht von den Werten zum Zeitpunkt der Diagnose, obwohl die Eisenaufnahme auf ein Minimum reduziert wurde.

Wie können Sie also Ihre Pferde vor einer chronischen Eisenüberladung bewahren? Das Team empfahl, den Eisengehalt des Futters und des Wassers zu überprüfen, insbesondere in Gebieten mit hohem Eisengehalt im Boden. Außerdem wird angeraten die langfristige Verabreichung von eisenhaltigen Ergänzungsmitteln zu vermeiden. Es sei denn, Ihr Tierarzt verschreibt Ihnen ein solches Präparat für ein bestimmtes Krankheitsbild, aber das ist bei Pferden im Allgemeinen nicht notwendig.

Chronic iron overload causing haemochromatosis and hepatopathy in 21 horses and one donkey - PubMed (nih.gov) was published in the Equine Veterinary Journal