Zink-der Schlüssel zur Bekämpfung von Lebererkrankungen

Zink-der Schlüssel zur Bekämpfung von Lebererkrankungen

Neue Untersuchungen des Storr Liver Center (Australien)* in Zusammenarbeit mit dem Center for Virus Research und dem Kirby Institute haben gezeigt, dass Zink im Serum Lebererkrankungen zugutekommen kann. Die Studie zeigte, dass Zink auf natürliche Weise die entzündlichen und antiviralen Wirkungen von Interferon Lambda 3 (IFN-λ3) hemmt, einem Protein, das stark mit Gewebeschäden bei chronischen Lebererkrankungen assoziiert ist.

Das ist der erste Beweis dafür, dass Zink als wirksamer und spezifischer Inhibitor von IFN-λ3 im Zusammenhang mit Virusinfektionen wie Hepatitis C und Influenza wirken kann. Die Studie zeigte, dass Zink durch zahlreiche Mechanismen die Immunantwort der Leber auf Viren hemmt, die möglicherweise durch IFN-λ3 vermittelt werden.

Zink stört die Bindung von IFN-λ3 an den Interferon-Lambda-Rezeptor, was zu einer verminderten antiviralen Aktivität und einer erhöhten Virusreplikation sowohl in vitro als auch in vivo führt. Interessanterweise blockiert Zink auch die entzündliche Aktivität von IFN-λ3, die stark mit dem beschleunigten Fortschreiten der Leberzirrhose bei viralen und nicht-viralen Erkrankungen verbunden ist.

Die Daten legen nahe, dass die Zinkspiegel im Serum bei Patienten mit chronischer Hepatitis C durch den IFN-λ3-Polymorphismus genetisch vorbestimmt sind, was die hemmende Rolle von Zink in vivo bestätigt. Die Daten unterstreichen das Potenzial von Zink als einfache und wirksame Behandlung gegen akute und chronische Entzündungen in der Leber.

Die Anzahl der Neuerkrankungen an Leberzirrhose, beträgt in den Industrieländern 250 pro 100.000 Einwohner im Jahr. Schätzungen zufolge leiden rund eine Million Menschen in Deutschland an einer Leberzirrhose. Die Leberzirrhose ist die häufigste Ursache für Leberkrebs, an dem in Deutschland jährlich etwa 9.000 Menschen erkranken. Zu den Risikopatienten zählen dabei Menschen mit einer chronischen Hepatitis-C-Virus-Infektion und diejenigen, die an einer nicht-alkoholbedingten Fettlebererkrankung leiden.

Diese Studie könnte den Patienten neue Hoffnung auf eine gewisse Linderung geben. Zink ist in vielen Dingen enthalten, die wir essen. Es ist ein essenzielles Spurenelement, das eine entscheidende Rolle bei der Proteinsynthese und beim körpereigenen Immunsystem spielt. Mehr als 300 verschiedene Enzyme benötigen Zink für ihre reibungslose Funktion. Ein Zinkmangel kann zu Appetitlosigkeit, Depressionen, Geruchs- und Geschmacksverlust, niedrigem Blutdruck, Wachstumsverzögerung, Müdigkeit, Haarausfall und Gewichtsverlust führen.

*https://www.nature.com/articles/ncomms15245