Warum ist die Exposition gegenüber Metallpartikeln in der Luft mit einem höheren Risiko eines vorzeitigen Todes verbunden?

Warum ist die Exposition gegenüber Metallpartikeln in der Luft mit einem höheren Risiko eines vorzeitigen Todes verbunden?

Während Studien gezeigt haben, dass Verschmutzungen der Luft mit einem erhöhten Risiko eines vorzeitigen Todes verbunden sind, konnten Wissenschaftler lange Zeit nicht identifizieren, welche spezifischen Partikel in der Luft dafür verantwortlich waren. Jetzt hat eine kürzlich durchgeführte Studie endlich die Metallpartikel erfasst, die mit einem erhöhten Risiko eines vorzeitigen Todes verbunden sind.

In dieser Studie des Barcelona-Instituts für globale Gesundheit* wurde Wildmoos verwendet, um die Exposition des Menschen gegenüber Metallpartikeln in der Luft abzuschätzen. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen der Luftverschmutzung durch Metall und dem erhöhten Risiko eines vorzeitigen Todes bei Menschen im ländlichen Frankreich zu analysieren.

Abschätzung der Exposition von Metallpartikeln in der Luft durch Moos

Um ein Bild davon zu erhalten, welche Metallpartikel in der Luft zur frühen Sterblichkeit beigetragen haben, untersuchten die Forscher die Daten von 11.382 Teilnehmern der französischen GAZEL-Kohorte. Die GAZEL-Kohorte ist eine Gruppe von 20.625 Mitarbeitern der französischen nationalen Gas- und Elektrizitätsunternehmen. Seit 1989 werden der Gesundheitszustand, der Lebensstil sowie die sozioökonomischen und beruflichen Faktoren dieser Teilnehmer kontinuierlich von Forschern überwacht. Unter Verwendung der Teilnehmerdaten werteten die Forscher dann die Moosprobendaten aus. Moos absorbiert die in der Luft befindlichen Metallpartikel und ist somit ein nützliches Instrument zur Abschätzung der atmosphärischen Metallexposition von Menschen in ländlichen Gebieten.

Die Moosproben wurden im Labor analysiert, um das Vorhandensein einer Reihe von chemischen Elementen zu messen. Die Forscher erstellten ein mathematisches Modell unter Verwendung der Geolokalisierungsdaten jeder Moosprobe und der Daten aus der Laboranalyse. Anschließend verwendeten sie dieses Modell, um die Exposition jedes Teilnehmers gegenüber den untersuchten Elementen abzubilden. Diese Elemente, nämlich Aluminium, Arsen, Kalzium, Cadmium, Chrom, Kupfer, Eisen, Quecksilber, Natrium, Nickel, Blei, Vanadium und Zink, wurden in zwei Gruppen unterteilt. In der einen Gruppe waren sie natürlich in der Luft vorhanden, in der anderen Gruppe anthropogen (Ursprung in der menschlichen Aktivität).

Basierend auf den Ergebnissen waren die Teilnehmer, die höheren Mengen anthropogener Metalle ausgesetzt waren, einem erhöhten Risiko eines vorzeitigen Todes ausgesetzt. Während diese Metalle: Cadmium, Kupfer, Quecksilber, Blei und Zink- natürlich in der Erdkruste vorhanden sind, ist ihre Anwesenheit in der Atmosphäre hauptsächlich auf menschliche Aktivitäten wie Industrie, Transport und Heizung zurückzuführen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die im Feinstaub der Luft enthaltenen Metalle eine Schlüsselkomponente für die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Sterblichkeit sein könnten.

Selbst geringe Luftverschmutzung ist tödlich

Alle Teilnehmer der GAZEL-Kohorte lebten in ländlichen Gebieten Frankreichs, wo sie weniger der Luftverschmutzung ausgesetzt waren als die Menschen in den Städten. Die Studie gibt eine Vorstellung von der Schwere der gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung, selbst bei relativ geringen Werten der Exposition.

*https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0160412019301321?via%3Dihub