Viel mehr Tiere als bisher angenommen, darunter auch Insekten, könnten ein Bewusstsein haben
"Es gibt ausreichende Beweise, die darauf hinweisen, dass einige Spezies, selbst solche, die sich stark von Menschen unterscheiden, bewusste Erfahrungen machen könnten." Experten für Tierkognition glauben, dass das Bewusstsein im Tierreich viel weiter verbreitet ist als bisher gedacht. In einer aktuellen Erklärung argumentieren sie, dass viele Tierarten, von Fischen bis hin zu Insekten, möglicherweise empfindungsfähig sind, was Auswirkungen auf unseren Umgang mit ihnen haben sollte.
Frühere Studien deuteten bereits darauf hin, dass verschiedene Tiere über komplexe innere Welten verfügen. Ein Beispiel sind Kraken: Sie sind extrem intelligent, können komplexe Probleme lösen und sowohl physischen als auch emotionalen Schmerz empfinden, was als Hinweis auf Bewusstsein gewertet werden könnte.
Auch Krähen, Hunde, Mäuse und Elefanten zeigen Verhaltensweisen, die auf Empfindungsfähigkeit hinweisen könnten. Sogar Insekten wie Bienen und Fliegen werden zunehmend auf ihr potenzielles Bewusstsein hin untersucht.
Fast 40 Wissenschaftler haben die „New York Declaration on Animal Consciousness“ unterzeichnet, die auf einer Konferenz an der New York University präsentiert wurde. Diese Erklärung erkennt an, dass noch viele Fragen offen sind, betont jedoch, dass es starke wissenschaftliche Belege dafür gibt, dass Säugetiere und Vögel bewusste Erfahrungen machen können.
Zudem deuten empirische Beweise darauf hin, dass auch alle Wirbeltiere (einschließlich Reptilien, Amphibien und Fische) sowie viele wirbellose Tiere wie Kopffüßer, Krebstiere und Insekten potenziell Bewusstsein haben könnten.
Während Bewusstsein das Selbstbewusstsein und die Wahrnehmung der Umgebung beschreibt, bezieht sich Empfindungsvermögen auf die Fähigkeit eines Tieres, Emotionen wie Freude, Schmerz und Angst zu empfinden.