Nährstoffmängel bei Pferden: Haaranalyse versus Blutuntersuchung

Nährstoffmängel bei Pferden: Haaranalyse versus Blutuntersuchung

Was ist der beste Weg, um Ernährungsmängel bei ihrem Pferd festzustellen: ein Bluttest, eine Haaranalyse oder beides?

Es ist eine gute Idee, Ihr Pferd auf Nährstoffmängel zu untersuchen, denn selbst eine suboptimale Ernährung kann langfristig Folgen für die Gesundheit oder die Leistung haben. Wie wir bereits erwähnt haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Nährstoffstatus zu beurteilen, darunter Blutuntersuchungen, Haaranalysen und die Untersuchung des Nährstoffgehalts in der Nahrung.

Blutuntersuchungen wie ein komplettes Blutbild können eine Menge über das allgemeine Wohlbefinden Ihres Pferdes aussagen. Es ist jedoch nicht so effektiv, um festzustellen, ob Ihr Pferd Nährstoffmängel aufweist. Mineralstoffe wie Kalzium (Calcium) werden vom Körper sehr streng kontrolliert, um den Blutspiegel innerhalb eines relativ kleinen Bereichs konstant zu halten. Das bedeutet, dass der Kalziumspiegel im Blut normal erscheinen kann, während die körpereigenen Speicher in Wirklichkeit niedrig sind. In diesem Fall würde Ihr Pferd Kalzium aus den Knochenspeichern mobilisieren, um den Blutspiegel aufrechtzuerhalten. Wenn Sie dieses Ergebnis interpretieren, könnten Sie denken, dass die Ernährung den Kalziumbedarf Ihres Pferdes deckt, obwohl dies nicht der Fall ist. Eisen ist ein weiterer Mineralstoff, den die Blutwerte nicht genau wiedergeben. Eine komplexere Blutanalyse ist erforderlich, um den Ferritin- und Transferrinspiegel zu bestimmen und bessere Hinweise auf die Eisenspeicher des Körpers und das freie Eisen zu erhalten. Blutuntersuchungen können auch zur Bestimmung des Selengehalts verwendet werden. Denken Sie jedoch daran, dass eine Blutuntersuchung nur den Status des Minerals zu dem Zeitpunkt angibt, an dem das Blut abgenommen wurde. Einige Mineralstoffwerte schwanken je nach Arbeitsleistung und vergangener Zeit seit der Nahrungsaufnahme recht stark, was die Interpretation und die Feststellung von Überschüssen oder Mängeln erschwert.

Die Haaranalyse hat mit diesen Problemen weniger zu kämpfen, da sie kein aktuelles Zustandsbild liefert. Die Ergebnisse der Analyse von Haarproben vermitteln ein Bild dessen, was in den vergangenen Wochen und Monaten geschehen ist. Verunreinigungen von Haarproben, insbesondere durch Schmutz könnten die Ergebnisse jedoch beeinträchtigen. Da Blutuntersuchungen Defizite möglicherweise nicht genau widerspiegeln und Haartests eher einen Blick auf die letzten Monate als auf das tagesaktuelle Geschehen werfen, lässt sich das Vorhandensein von Nährstoffmängeln bei Pferden am besten anhand  beider Tests beurteilen.