Mögliche Verbindung zwischen Selen und Koppen bei Pferden
Stereotype Verhaltensweisen wie Weben, Koppen und Stall-Walking treten häufig bei Hochleistungspferden auf. Sie können zu wichtigen Gesundheitsproblemen wie Zahnerkrankungen, Kiefergelenksschäden, schlechter Leistung, Gewichtsverlust und Koliken führen.
Koppen ist die lästigste dieser zwanghaften Verhaltensweisen. Es geht darum, einen festen Gegenstand mit den Schneidezähnen zu greifen und Luft mit einem hörbaren Grunzen anzusaugen. Der genaue Grund, warum Pferde koppen, bleibt unbekannt. Einige glauben, dass veränderte biologische Funktionen die Schuldigen sind, wie z.B. ein verminderter Antioxidantienspiegel oder erhöhter oxidativer Stress.
Da Spurenelemente wie Selen, Zink, Mangan und Kupfer den Körper vor oxidativem Stress schützen, untersuchte eine Forschungsgruppe* kürzlich die Hypothese, ob der Oxidationsstatus zum Koppen beitragen kann. Um diese Theorie zu testen, sammelten die Forscher Blutproben von Pferden während oder unmittelbar nach dem Koppen und auch in Ruhephasen. Kontrollpferde ohne bekannte Vorgeschichte wurden ebenfalls getestet. Anschließend analysierten die Wissenschaftler die Proben auf verschiedene Oxidationsmarker.
Das wichtigste Ergebnis in dieser Studie war, dass die Serumkonzentration von Selen bei koppenden Pferden signifikant niedriger war als bei der Kontrollgruppe. Die niedrigsten Werte wurden während des Koppens festgestellt. Basierend auf diesen Daten folgerten die Forscher, dass Veränderungen im Serumselen, einem wichtigen Bestandteil des antioxidativen Systems, eine Rolle in der Pathophysiologie des Koppens bei Pferden spielen könnte.
* Potential role for selenium in the pathophysiology of crib-biting behavior in horses - ScienceDirect