Mineralien und Pferdegesundheit: Fokus auf Elektrolyte

Mineralien und Pferdegesundheit: Fokus auf Elektrolyte

Es ist verlockend zu glauben, dass eine geringfügige Menge an einem Stoff – sei es ein Vitamin, Mineral oder eine Energiequelle – dem Pferd guttut. Man könnte annehmen, dass eine erhöhte Menge diesem Pferd einen zusätzlichen Leistungsschub verleihen könnte.

Elektrolyte

sind geladene Minerale im Körper, die für viele physiologische Funktionen wichtig sind. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsgleichgewichts, der Funktion von Muskeln und Nerven sowie des pH-Werts des Blutes. Zu den wichtigsten Elektrolyten im Körper gehören Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Chlorid und Phosphat.

Calcium und Phosphor

haben neben dem Aufbau und der Aufrechterhaltung des Pferdeskeletts viele wichtige Funktionen. Calcium ist an der Blutgerinnung, Nervenübertragung und Temperaturregulierung beteiligt. Phosphor wird für verschiedene Zellfunktionen und den Energiestoffwechsel benötigt. Diese Mineralstoffe müssen im richtigen Verhältnis zueinander bereitgestellt werden, damit sie zusammenarbeiten können. Ein Überschuss an Calcium ist nicht so gefährlich wie ein hoher Phosphorwert, der bei Pferden, die viel Getreide und sehr wenig Raufutter fressen, auftreten kann. Ein Überschuss an Phosphor stört die Aufnahme von Calcium im Körper, was das Pferd anfällig für Skelettprobleme, Gewichtsverlust und Schilddrüsenstörungen macht.

Kalium, Natrium und Chlorid

sind Elektrolyte, die durch starkes Schwitzen bei Pferden während anstrengender körperlicher Betätigung verloren gehen. Eine angemessene Versorgung mit diesen Mineralien ist entscheidend für eine ordnungsgemäße Muskelfunktion und Nervenfunktion. Raufutter liefert Kalium, während Natrium und Chlorid in der Regel als Ergänzung in Form von Salz bereitgestellt werden müssen. Erschöpfung, vermindertes Schwitzen und Muskelschwäche können bei Pferden auftreten, die einen Mangel an diesen Elektrolyten aufweisen. Ein Überschuss ist normalerweise nicht gefährlich, da überschüssiges Kalium, Natrium und Chlorid leicht über den Urin des Pferdes ausgeschieden werden.

In bestimmten Fällen können jedoch zu hohe Mengen dieser Mineralien Probleme bei einigen Pferden verursachen. Der Verzehr von zu viel Salz kann bei Pferden, die keinen ausreichenden Zugang zu Wasser haben, Koliken, Durchfall, Schwäche und sogar den Tod verursachen. Pferde mit einer genetischen Erkrankung namens hyperkaliämische periodische Lähmung, speichern Kalium in großen Mengen, was zu Muskelzittern, Krämpfen und Zusammenbruch führen kann. Diese Pferde müssen Diäten einhalten, die extrem arm an Kalium sind.

Pferde, die normale Diäten erhalten, bekommen in der Regel ausreichend Magnesium durch ihre tägliche Aufnahme von Getreide und Raufutter. Neben seiner Rolle beim Knochenaufbau, im Energiestoffwechsel und bei der Muskel- und Nervenfunktion könnte Magnesium auch mit Insulinsensitivität und nervösem Verhalten in Verbindung stehen. Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium können dazu beitragen, einige nervöse Pferde zu beruhigen. Allerdings können hohe Mengen dieses Minerals Verdauungs- und Stoffwechselprobleme hervorrufen.