Lithium und Stimmung: Kann ein Spurenelement Emotionen stabilisieren?
Lithium ist den meisten Menschen als Medikament gegen Depressionen oder bipolare Störungen bekannt. Weniger bekannt: In winzigen Mengen kommt es ganz natürlich in unserem Trinkwasser und in Lebensmitteln vor – und könnte unsere Stimmung sowie emotionale Stabilität positiv beeinflussen.
Lithium Stimmung – was steckt dahinter?
Lithium wirkt auf zentrale Botenstoffe im Gehirn wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. In therapeutischen Dosen stabilisiert es Stimmungsschwankungen, reduziert extreme Reizbarkeit und kann impulsives Verhalten dämpfen. In Spuren – also in Mengen, wie sie natürlicherweise im Wasser vorkommen – könnte Lithium sanft auf unsere Stimmung wirken, ohne die starken Effekte einer medizinischen Behandlung.
Studien zu Lithium und emotionaler Ausgeglichenheit
Beobachtungsstudien zeigen: In Regionen, in denen das Grundwasser etwas mehr Lithium enthält, sind Gewaltverbrechen und Suizidraten oft niedriger. Die Vermutung: Ein stabilerer Gefühlszustand reduziert impulsives Handeln und macht es leichter, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben.
Vom inneren Gleichgewicht zu mehr Harmonie
Lithium allein wird keine Konflikte lösen, aber es könnte – zusammen mit gesunder Ernährung, ausreichend Schlaf und sozialer Stabilität – dazu beitragen, dass wir gelassener und weniger konfrontationsbereit sind. Innere Balance ist oft der Schlüssel zu einem friedlichen Miteinander.
Sicherheit geht vor
Die positiven Effekte beziehen sich auf sehr geringe, natürliche Lithium-Mengen. Therapeutische Dosen gehören in ärztliche Hände, da sie Nebenwirkungen haben können. Wer wissen möchte, wie es um den eigenen Lithiumspiegel steht, kann dies über eine Mineralstoffanalyse feststellen lassen.
Lithium Stimmung ist mehr als nur ein Schlagwort – es beschreibt das mögliche Zusammenspiel zwischen einem Spurenelement und unserem emotionalen Gleichgewicht. Noch sind nicht alle Fragen der Forschung beantwortet, doch die bisherigen Hinweise sind spannend und laden dazu ein, den Einfluss von Mineralstoffen auf unser Wohlbefinden neu zu betrachten.
Lithium im Trinkwasser – Auswirkungen auf Suizidrate & Stimmung
Memon et al., 2020 – Meta‑Analyse (British Journal of Psychiatry): Eine systematische Übersicht (15 Studien) zeigt eine durchweg protective (inverse) Assoziation zwischen Lithiumkonzentrationen im Trinkwasser und Suizidmortalität bei Männern, Frauen und Gesamtbevölkerung
Lithium gegen Aggression & impulsives Verhalten
Lithium reduziert Suizidrisiko und pathologische Aggression bei affektiven Störungen, auch in geriatrischen, intellektuell beeinträchtigten oder kriminalisierten Populationen
Lithium: current state of the art and future directions Lithium vermindert Suizidversuche und Rückfallraten bei affektiven Störungen – vermutlich durch Reduktion von Impulsivität und Aggression. Es zeigt neuroprotektive Effekte und mögliche Wirkung gegen Demenz bei erhöhtem Trinkwasser-Lithium